Prokrastination und wie ich dagegen vorgehen kann.

Jeder von uns kennt wahrscheinlich den Zustand, in dem man partout keine Motivation aufbringt und jede Aufgabe bis zur letzten Sekunde hinaus geschoben wird: die Prokrastination.
Prokrastinieren ist lästig und führt meist zu großer Unzufriedenheit. Wie kann ich am besten damit umgehen und welche Strategien gibt es, um dagegen vorzugehen?

pexels.com | Brett Jordan

Um ehrlich zu sein, der Grund, warum ich über Prokrastination schreibe, ist, dass ich gerade selbst in einer Phase stecke, in der ich viele Aufgaben aufschiebe und bis zur letzten Sekunde hinaus zögere. Prokrastination, wissenschaftlichlich ausgedrückt, pathologisches Aufschiebeverhalten, ist ein Phänomen, dass so ziemlich jeder aus dem Alltag kennt. Was man dagegen tun kann und wie dieser Zustand überhaupt erst entsteht, darüber möchte ich heute sprechen.

Die gute Nachricht vorweg: meiner Erfahrung nach ist Prokrastination phasisch, ebenso wie die Motivation- ...leider. Es gibt Zeiträume, da arbeite ich Aufgaben sehr gut ab und in manchen Wochen fällt es mir schwer die vermeintlich kleinsten Dinge zu erledigen. Zu wissen, dass das vorüber geht, hilft mir, locker mit dem Thema umzugehen.

Was dabei hilft, ist mehr Verständnis für die Gründe zu entwickeln und mit einigen konkreten Tipps daran zu arbeiten.

Gründe für Prokrastination.

Viele von uns kämpfen mit Prokrastination und schieben Aufgaben und Verantwortlichkeiten bis zur letzten Minute auf oder erledigen sie erst gar nicht. Das kann zu erhöhtem Stress, verpassten Gelegenheiten und einem Gefühl der Enttäuschung über uns selbst führen.

Dabei gibt es viele Gründe, warum wir Aufgaben hinaus zögern. Zwei häufige Gründe sind die Angst vor dem Versagen oder konträr dazu die Angst vor dem Erfolg. Wir haben vielleicht Angst, dass wir uns schämen oder enttäuscht werden, wenn wir es versuchen und scheitern. Oder wir haben Angst, dass wir im Erfolgsfall mit neuen Herausforderungen oder Aufgaben konfrontiert werden, denen wir nicht gewachsen sind.

 

Perfektionismus – ein tückischer Freund.

 

Früher habe ich immer gedacht Perfektionismus wäre ein anzustrebender Zustand. Eine Technik perfekt zu beherrschen, den perfekten Beitrag schreiben, die perfekte Morgenroutine entwickeln.

Die Wahrheit ist jedoch, dass Perfektionismus dazu führt, dass ich mich selbst lähme und Aufgaben gar nicht erst beginne. Denn ein richtiger Perfektionist, ist am Ende nie zu zufrieden. Oder man hat vielleicht das Gefühl, dass sich eine Aufgabe nicht lohnt, wenn sie nicht perfekt erledigt werden kann. Man verbringt zu viel Zeit mit kleinen Details, was uns daran hindert, bei der Aufgabe als Ganzes Fortschritte zu machen. 

Schlussendlich können wir auch einfach deshalb prokrastinieren, weil wir nicht motiviert sind oder kein Interesse an der anstehenden Aufgabe haben. Vielleicht finden wir sie langweilig oder unangenehm und verschieben sie auf später. Dies kann jedoch dazu führen, dass sich Stress und Ängste aufbauen, die die Aufgabe noch unangenehmer machen, wenn wir sie endlich angehen. Der Elefant im Raum ist dann so groß, dass man am Ende nur noch enttäuscht sein kann.

 

Tipps zur Produktivitätssteigerung.

Wie können wir also die Prokrastination überwinden und unsere Produktivität steigern? Hier sind einige Tipps für den Alltag:

 
  • Setze dir klare Ziele und Prioritäten: Wenn du eine klare Vorstellung davon hast, was du erreichen möchtest und warum, kannst du dich motivieren, aktiv zu werden. Erstelle eine Liste deiner Ziele und ordne sie nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit.
  • Teile deine Aufgaben in kleinere Schritte auf: Große Aufgaben können überwältigend sein und zu Blockaden führen. Teile deine Ziele in kleinere, leichter zu bewältigende Schritte auf und konzentriere  dich auf einen Schritt nach dem Anderen.
  • Verwende Visualisierungstechniken: Visualisierung kann ein wirksames Mittel sein, um Blockaden zu überwinden. Stelle dir vor, wie du deine Aufgabe erledigst und ein Gefühl der Erfüllung verspürst. Das kann dir dabei helfen, dich zum Handeln zu motivieren.
  • Nehm dich selbst in die Pflicht: Suche dir jemanden, der dich für deine Fortschritte zur Rechenschaft zieht, sei es dein Chef, ein Familienmitglied oder ein Freund. Die Gewissheit, dass jemand anderes von dir erwartet, dass du dein Ziel erreichst, kann dich motivieren, etwas zu unternehmen.
  • Beseitige Ablenkungen: Erkenne und beseitige alle Ablenkungen, die dich zum Aufschieben verleiten könnten, z. B. soziale Medien oder Fernsehen. Nehm dir Zeit für deine Aufgaben und konzentriere dich in dieser Zeit ausschließlich auf diese Tätigkeit. Am besten schaltest du Push-Nachrichten komplett aus und legst dein Handy ganz zur Seite.
  • Wende die "5-Minuten-Regel" an: Für mich eine der stärksten Techniken, gerade weil sie so simpel ist: Wenn eine Aufgabe weniger als fünf Minuten in Anspruch nimmt, erledige sie sofort, anstatt sie aufzuschieben. Dies kann dazu beitragen, eine Dynamik aufzubauen und ein Gefühl der Erledigung zu schaffen, das dich motivieren kann, größere Aufgaben in Angriff zu nehmen.
  • Übe dich in Selbstmitgefühl: Ganz wichtig zum Abschluss: denk daran, dass niemand perfekt ist, und dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen oder seine Ziele nicht zu erreichen. Sei freundlich zu dir selbst und übe dich in Selbstmitgefühl. Nutze Rückschläge als Gelegenheit, um zu lernen und zu wachsen.

Prokrastination erwischt uns alle mal und es ist okay, nicht den perfekten Tag hinzulegen. Du musst deswegen nicht gleich an dir Zweifeln. Mit ein paar einfachen Strategien und Tricks kann man leichter aus einer solchen Phase heraus kommen. Denk immer daran, dass auch kleine Fortschritte ein Grund zum Feiern sind.

 

Wenn du noch effektiver an deiner Zielsetzung arbeiten möchtest, dann kontaktier mich gerne. Die Zusammenarbeit mit einem professionellen Coach führt zu schnelleren Erfolgen. 

 

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