Einstieg in regelmäßiges Training.

Der erste Schritt ist immer der Schwierigste. Ich möchte eine neue Fertigkeit lernen - wo soll ich anfangen? Ich möchte mir eine neue Verhaltensweise aneignen - wo soll ich anfangen? Ich möchte meine Ernährung umstellen - wo soll ich anfangen? Für den Bereich Training habe ich in diesem Artikel zusammen gefasst, wie ein guter und nachhaltiger Einstieg funktionieren kann.

Der vollgepackte Kalender, endlose To-Do-Listen und der anspruchsvolle Job lassen oft wenig Raum für Fitness und Gesundheit. Doch mit nur 1-2 Stunden pro Woche kannst du tatsächlich einen Unterschied in deinem Leben machen. Dabei spielt es (fast) keine Rolle, was du machst, sondern viel mehr, wie kontinuierlich du es schaffst, dran zu bleiben. 

Das Problem: viele Fitnessmythen.

Es kursieren viele Mythen darüber, wie viel Zeit man wirklich ins Training investieren muss, um Ergebnisse zu sehen. In Wirklichkeit kann aber schon ein minimales, aber effektives Training erhebliche gesundheitliche Vorteile bringen. Natürlich ist das besonders stark von deinem Fitnesslevel abhängig. Ein Anfänger wird auch bei 1-2 Stunden große Fortschritte sehen, wobei erfahrene Athleten bereits Schwierigkeiten haben die nächsten 1-2% Leistungssteigerung zu erreichen.

Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten pro Woche moderate Bewegung und ich stimme dieser Einschätzung zu, wobei ich ergänzen würde, dass die Intensität gerne über "moderat" hinaus gehen darf und man darüber hinaus so viel Bewegung wie möglich in den Alltag integrieren sollte. 

Allerdings ist es auch wichtig zu betonen, dass nicht jeder in der Lage ist, diese 150 Minuten pro Woche sofort zu erreichen, vor allem für Menschen, die gerade erst mit dem Training beginnen und anfangen sich eine Routine aufzubauen. In solchen Fällen sind auch kürzere Einheiten besser als gar keine Bewegung und können Vorteile wie verbesserte Stimmung, erhöhte Energie und einige gesundheitliche Vorteile bieten. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man eine kürzere Trainingseinheit in einen vollen Terminplan einbauen kann, was wiederum die Chancen erhöht, langfristig dabei zu bleiben.

Es geht also um die Balance zwischen dem Ideal und dem Machbaren. Wenn 150 Minuten pro Woche das Ziel sind, aber momentan nur 60 Minuten machbar sind, sollte man die 60 Minuten als einen wichtigen ersten Schritt sehen und versuchen, die Trainingszeit schrittweise zu erhöhen.

Kleine Schritte sind der Schlüssel: Drei Wege, um große Aufgaben zu meistern.

In meinem Artikel die Magie der kleinen Schritte habe ich bereits über diesen Ansatz geschrieben. An dieser Stelle nochmal die Kurzfassung: das größte Problem, wenn man vor einem Berg an Aufgaben steht, ist oft die Überforderung. Dieses Gefühl, "es ist zu viel, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll," kann lähmend wirken und dazu führen, dass man die Aufgabe ganz aufschiebt. Aber genau hier kommt die Kraft der "kleinen Schritte" ins Spiel.

1. Die Salamitaktik

Die Salamitaktik besteht darin, eine große Aufgabe in kleinere, überschaubare Teilstücke zu zerlegen. Zum Beispiel kann der Gedanke, "ich muss 20 Kilo abnehmen" überwältigend sein. Aber wenn du das Ziel in kleinere Abschnitte unterteilst, wie "diese Woche möchte ich 500 Gramm abnehmen," wird es sofort greifbarer und realistischer. Dieser Ansatz lässt sich auf alle Aspekte des Lebens, nicht nur auf Fitness, anwenden.

2. Die Zwei-Minuten-Regel

Die Zwei-Minuten-Regel stammt aus der Welt des Zeitmanagements und besagt, dass wenn eine Aufgabe weniger als zwei Minuten dauert, du sie sofort erledigen solltest. In der Welt der Fitness kann dies bedeuten, sofort eine kleine Menge an Übungen zu machen, und eignet sich vor allem für Mobility und Stretching Übungen am Arbeitsplatz. Diese Herangehensweise dient nicht nur der sofortigen Aufgabenerledigung, sondern hat auch einen psychologischen Effekt. Sie erzeugt ein Gefühl des Fortschritts und der Kontrolle, was motivierend wirkt und dir hilft, bei der Stange zu bleiben.

3. Die Kaizen-Methode

Die Kaizen-Methode kommt aus Japan und bedeutet "ständige Verbesserung". Anstatt radikale Änderungen vorzunehmen, die schwer aufrechtzuerhalten sind, fokussiert Kaizen sich auf kontinuierliche, aber kleine Verbesserungen. Zum Beispiel könntest du damit beginnen, jeden Tag einen zusätzlichen Satz Kniebeugen zu machen oder ein weiteres Glas Wasser zu trinken. Diese Methode mag auf den ersten Blick langsam erscheinen, aber die kumulativen Effekte können enorm sein.

Übungen ohne Equipment.

Kniebeugen, Liegestütze und Planks kommen aufgrund ihrer guten Durchführbarkeit in fast jedem Trainingsplan vor. Diese Übungen trainieren mehrere Muskelgruppen gleichzeitig und erhöhen dadurch den Kalorienverbrauch. Aber warum sind sie gerade für Einsteiger so empfehlenswert?

Erstens, die Kniebeuge ist eine funktionale Übung, die Muskeln trainiert, die du im täglichen Leben benutzt, wie die Oberschenkel und den Po. Zweitens, Liegestütze sind ideal für die Oberkörpermuskulatur und stärken Arme, Schultern sowie Brust. Drittens, der Plank fördert die Corestabilität und hilft, den unteren Rücken zu stärken, was besonders für Menschen, die viel sitzen, wichtig ist.

Die wissenschaftliche Forschung unterstützt die Effektivität dieser Übungen. Zum Beispiel hat eine Studie im "Journal of Strength and Conditioning Research" gezeigt, dass Kniebeugen die Produktion von Testosteron und Wachstumshormon erhöhen, was für den Muskelaufbau entscheidend ist. Ähnliche Erkenntnisse gibt es für Liegestütze und Planks. Das Schöne an diesen Übungen ist auch, dass sie ohne teure Ausrüstung durchgeführt werden können. Du brauchst im Grunde nur deinen Körper und die richtige Technik.

Die Bedeutung der Ernährung: Mehr als nur Kalorienzählen.

Training ist nur eine Seite der Medaille; die Ernährung ist die andere. Es ist nicht nur wichtig, was du isst, sondern auch wann. Timing und Makronährstoffverteilung können den Unterschied machen. Beginne deinen Tag mit einem proteinreichen Frühstück, um den Stoffwechsel anzukurbeln und dich länger satt zu fühlen. Studien zeigen, dass Protein die Thermogenese (Kalorienverbrennung) erhöht und die Muskelregeneration unterstützt.

Kohlenhydrate sind nicht der Feind – es kommt auf die Art der Kohlenhydrate an. Vollkornprodukte, Gemüse und Früchte sind hervorragende Energielieferanten, vor allem vor einem Workout. Fette sind ebenso wichtig, aber wähle ungesättigte Fettsäuren wie die aus Avocados oder Nüssen.

Und dann ist da noch das Timing: Isst du direkt vor dem Training, kann das deiner Leistung schaden. Aber ein proteinreicher Snack nach dem Training kann die Muskelregeneration unterstützen. Denke auch an die Flüssigkeitszufuhr. Wasser ist der beste Freund eines Sportlers; es unterstützt jede Zelle und jeden Prozess in deinem Körper.

Wenn du Gewicht reduzieren möchtest, achte unbedingt darauf süße Snacks zu vermeiden. Die meisten enthalten sehr viele Kalorien und bringen deine gesamte Tagesbilanz ins Wanken.

Durch die Kombination der richtigen Ernährung mit einem strukturierten, zeiteffizienten Training kannst du deinem Körper die beste Chance auf Erfolg geben, selbst wenn du nur 1-2 Stunden pro Woche Zeit hast.

Fazit:

  1. Realistische Ziele setzen: Ein minimales Training ist der erste Schritt in ein fitteres Leben.
  2. Zeitfenster nutzen: Kurze, aber effektive Workouts können dir signifikante Vorteile bringen.
  3. Richtige Übungen auswählen: Wissenschaftlich fundierte Übungen bieten das beste Verhältnis von Zeit zu Effizienz.
  4. Ernährung nicht vergessen: Eine ausgewogene Ernährung kann deinen Trainingserfolg potenzieren.

Mit nur 1-2 Stunden pro Woche kannst du signifikante Veränderungen erreichen. Der Schlüssel liegt in der richtigen Strategie, die sowohl Training als auch Ernährung umfasst.

Was hilft noch beim Einstieg in die Fitnesswelt? Ein Personaltrainer, der dich entscheidend unterstützt und mit viel Erfahrung an deiner Seite steht. Melde dich gerne bei mir.